Samstag, 27. Juni 2009

Nazi-Sklaven in Brasilien

Bin geradezu über diesen Artikel gestolpert und fand ihn recht interessant, wenn auch sehr traurig... Wer sich für ein Minimü Geschichte in Brasilien interessiert, kann mal hier nachlesen...

Nazi-Sklaven in Brasilien

Mittwoch, 17. Juni 2009

Viagem pelo Brasil (Parte 3: São Paulo)

Wenn ich grad schonmal dabei bin, kommt auch gleich Sao Paulo noch hinterher. Hier waren wir auch nur einen Tag, quasi zur Durchreise für uns, zur Abreise für Yoann. Der nämlich flog nach 10 Tagen wieder nach Frankreich zurück. Und wie ich gerade merke, gibt es auch gar nicht wirklich viele Fotos davon.

Die Nacht haben wir dann aber trotzdem in einem Klub verbracht, großer Schuppen mit harten, technoiden Tönen. Und des Überflusses nicht genug, haben sich, weshalb auch immer, die anderen in den Kopf gesetzt, eine Flasche Vodka zu trinken (kost' ja nur umgerechnet an die 40 Euro). Das jedoch hat sich gar ni als so einfach herausgestellt. Um an solch eine Flasche heranzukommen, war es notwendig, in den sogenannten Camarote-Bereich zu gehen, der nochmal 7 Euro kostete. Wie ich es liebe, mich einen Meter über dem Volke zu bewegen... aber rumzicken is ja auch ni drin. Also rein ins Getümmel...



Den nächsten Tag (also eher die zweite Hälfte dessen) sind wir noch ein bisschen durch die Stadt gegurkt. Is jetzt ni sooo die Touristenstadt, sicherlich interessanter, wenn man mal eine längere Zeit dort verbringt...

Viagem pelo Brasil (Parte 2: Salvador de Bahia)

Soo, die Zeit rennt. Die Fotos bleiben jedoch glücklicherweise. Und hoffentlich auch die Erinnerung. Hier nun also die zweite Station der ersten Reise: Salvador, die Stadt mit den meisten dunkelhäutigen Einwohnern Brasiliens. Des nachts gelandet und gleich per Bus rein in die Stadt zur "Albergue do Porto" (Hafenhostel). Gleich schonmal was ganz anderes als in Rio. Ruhig, dunkel und nach 10 Metern Weg auch gleich die erste Frage: Sucht ihr eine Unterkunft? Ähm, nein danke, wir sind schon auf dem Weg zum Hostel, die hier alle recht chic sind.

Nach einer kurzen Pause sind wir dann nochmal ein bisschen auf die Straßen gegangen, um etwas zu essen zu finden. Allein als Tourist möchte ich da allerdings nicht unterwegs sein. Auf dem Rückweg mussten wir dann auch schon Zeuge werden, wie ein Kerl erstmal ein Mädel zurechtschlägt, gruselig...

Den nächsten Tag haben wir genutzt, um an den Strand Praia do Flamengo zu fahren. Etwa eine Stunde hat der Bus gebraucht, bis wir dann ankamen. Doch zu dieser Jahreszeit ist dort alles leer. Fast niemand am Strand, die Touristenanlagen wie tot. Doch geöffnet hatten sie trotzdem, so dass wir erstmal lecker Mittag essen konnten.



Nach dem Essen sind wir noch ne Runde Baden gegangen. Und das Wasser dort, wie in der Badewanne, wollig warm, lädt auf jeden Fall zum Verweilen ein, wenn da nicht diese starken Wellen wären, die einen erstma 100 Meter weiter treiben.



Aber auch deren haben wir getrotzt, so dass wir nach einer weiteren Stunde wieder im Hostel ankamen. Dort hat dann Yoann erstmal zwei Argentienerinnen kennengelernt und auch gleich den Abend geebnet, den wir dann mit denen in einer nahegelegen Bar verbrachten. Den nächsten Tag ging es dann in die Innenstadt Salvadors, nach Pelorinho.



Neben schönen, alten Gebäuden fand man Laden neben Laden einzig für Touristen. In einem Klamottenladen überfielen uns dann auch erstmal die 5 Mitarbeiterinnen und animierten zum Kauf :) Das war aber nicht der einzige Laden, man kann also getrost den ganzen Tag dort verbringen...



Neben den Läden gab es natürlich noch andere Sachen zu sehen. Massenhaft Kirchen, die obere und die untere Stadt, den Fahrstuhl dahin, das Meer und vieles mehr (für den Reim hab ich jetzt wirklich fast ne Sekunde gebraucht)...



So tingelt man durch die Straßen, bis es so allmählich schon wieder dunkel wird. Immer für ne Menge Lachen verantwortlich dabei waren unter anderem Yoann (mitte) und Olivier (rechts).



Im Hostel haben wir uns dann erstal mit Brot und Wurst eingedeckt, so dass wir später in den Abendstunden gestärkt wieder zurück in die Stadt konnten. Diesmal wieder mit den Mädels im Gepäck. Na im Gepäck ni ganz, aber zu acht in einem Taxi bin ich vorher auch noch nie gefahren... Dort gab es dann eine Samba auf die Ohren und Bier in die Kehle. Is gar ni einfach das zu tanzen, da muss man sich ne Menge bewegen und wenn man den Tanz ni beherrscht, kann man da schnell stolpern :) Nach einem wenig Trouble mit geheimnisvollen Männern haben wir den Abend noch in einer Bar ausklingen lassen. Gerade gemütlich hingesetzt, fing es jedoch auf einmal an tierischst zu schütten, aber hey, wen stört's bei 25 Grad in der Nacht...

Donnerstag, 14. Mai 2009

Viagem pelo Brasil (Parte 1: Rio de Janeiro)

Sooo, nach einer langen Pause heute der erste der Teil der einwöchigen Reise. 10 Tage Itajubá - Rio - Salvador - Rio - São Paulo - Itajubá. Eine Reise in Brasilien gleicht einer Reise in Europa. Is dann halt doch ni bloß nach Hinterammersdorf (vorausgesetzt man wohnt in Vorderammersdorf), ohne jetzt die Bewohner von Hinterammersdorf in irgendeiner Art und Weise angreifen zu wollen.

Die erste Station unserer Reise war also Rio. Wir sind Fred, Yoann, Olivier und ich. Unser Treffpunkt war der Busbahnhof von Rio de Janeiro. Wieso, weshalb und warum so kompliziert? Egal. Nach 7 Stunden Busfahrt haben wir uns also dort getroffen. Etwa 2 Stunden vorher hatte ich schon mein erstes Schreckerlebnis hinter mir, was natürlich nur Sprachfremden einen Schrecken einjagen kann. Der Bus legte eine Pause ein, die Leute sind ausgestiegen und ich schnappte nur was von 30 Minuten auf. Ich fragte noch einmal den Busfahrer. "30 Minuten?" und er bejahte. Dass es sich dabei um die Pausenzeit handelte, habe ich stillschweigend vorausgesetzt. Nachdem ich aus dem Häuschen wiederkam, war der Bus weg und ich hatte meinen Rucksack im Bus gelassen. Leicht beunruhigt erkundigte ich mich nach dem Bus und freundlich lächelnd antworteten die Busfahrer, dass der Bus nur kurz aufgetankt wird.



Dann standen also 3 Tage Rio an. Die Stadt war auf jeden Fall ganz anders als ich sie mir vorgestellt hatte. Als erstes muss man sich etwas von allen Gefahrenwarnungen lösen, um sich wenigstens etwas gemütlich durch die Stadt bewegen zu können. Nichtsdestotrotz war unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel bei Dunkelheit das Taxi. Tagsüber lässt man sich bequem per Bus oder Metro transportieren.

Den ersten Abend verbrachten wir in einem Pub, was einem irischen schon eher ähnelte, als der Technoschuppen hier in Itajubá, der den Namen Royal Pub eigentlich nur trägt, weil sich eine große Leinwand im Innenraum befindet, auf der ständig Fußball läuft. In diesem Pub Mud Bug (in Portugenglisch ausgedrückt etwa: madschibagi) gab es sogar Beck's, was ich mir dann auch zur Abwechslung mal bestellte. Erste Erfahrung: Rauchst du auf der Straße eine, wollen 10 Leute mitrauchen.

Den nächsten Tag ging es dann durch die Straßen an den Strand. Copa Cabana und Ipanema sollten jedem, der das Wort Brasilien schonmal gehört hat, ein Name sein. Viel Sand, viel Hotel, viel Meer, viel schön.



Am abend dann gab's was auf die Ohren. Die Hostelbelegschaft hat uns nach Lapa geführt, the place to be. Viele, viele Leute und viel, viel Musik.



Das folgende Video wurde natürlich nicht von mir gedreht aber so in etwa war es dort...



Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Touristen. Ein Kleinbus hat uns eingesammelt und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gebracht. So richtig wohl habe ich mich nicht dabei gefühlt. Denn am großen Maracaná-Stadion sind wir nur mit den Worten "Wir können gerade nicht anhalten, weil keine Polizei in der Nähe zu sehen ist..." vorbeigefahren. Auch nicht verwunderlich, wenn bei jedem Stop 10 wilde Touristen aus dem Wagen springen, um alles zu fotografieren. Fotos konnte ich selbst leider nicht schießen, weil irgendwie, also keine Ahnung, aber, naja, ähm...

Doch auf der anderen Seite hat man auch mal alles gesehen. Den großen Christus aufm Corcovado, den Pão de Açucar mit der hübschen Seilbahn (wie ich erfahren habe, wurde die erste Gondel da hinauf von einem Deutschen konstruiert), sowie dem Sambádromo, der Ort, an dem die Sambaparade jedes Jahr stattfindet (unheimlich leer dort zu dieser Jahreszeit)...





Den Abend haben wir dann in Leblo verbracht, ein Stadtteil, der schon nichts mehr mit arm aber sehr viel mit Europa zu tun hat. Nord-Süd-Gefälle mal andersrum (sind ja auch auf der anderen Halbkugel, wa), wie uns eine Dame berichtete: "Haltet euch nur um Süden von Rio auf. Im Norden sind die Leute verrückt und ihr werdet dort nicht lange überleben"...

Samstag, 18. April 2009

Ich bin dafür!

Ein Anliegen ganz außerhalb Brasiliens. Sogar direkt in Sachsen. Für alle, die noch nicht dafür sind: biss.fm für einen geschmeidigeren Input für sächsische Ohren...

Samstag, 11. April 2009

Maria Máquina e Hypotenusa Pereira

Maria Maschine und Hypotenuse Birnbaum.

Das wollte ich ja nochmal loswerden. Hier gibt es stellenweise die lustigsten Namen. Da heißt jemand Stein mit Vornamen oder Milch mit Nachnamen.

Aeronauta Barata - billiger Ballonfahrer
Hugo Almeida - Hugo Straßenfeger
Joaquim Pinto Molhadinho - Joaquim nasser Schwanz
João Sem Sobrenome - João ohne Nachnamen
Jotacá Dois Mil e Um - Jotacá 2001
Napoleão Sem Medo e Sem Mácula - Napoleão ohne Furcht und Makel
Pedra da Penha - Felsenstein
Sebastião Salgado Doce - Sebastião Salzig Süß
Último Vaqueiro - Letzter Cowboy
...

Mehr gibts hier, hier und hier

Ich glaub, ich werd zum Darwin.

Heut a bisserl längerer Text. Erstmal durchatmen und schauen...



Wunderschön. Endlich komme ich mal dazu, darüber zu schreiben, was mit mir letztes Wochenende so geschehen ist. Nach der größten Erstsemesterfeier hier, die wirklich richtig guddi war, hat am Sonntagmorgen nämlich um 7 Uhr der Wecker geklingelt. Denn um 8 Uhr war Treff zur Wanderung auf den Pedra Aguda, ein nahegelegener, kleiner Fels südlich von Itajubá. In einem chicken, weißen VW-T1 ging's erstma ein wenig raus aus der Stadt. Zu sechst sind wir dann losgewandert. Der ganze Weg war recht steil, so dass mein noch alkoholbenetzter Magen stellenweise protestierte, sich solchen Anstrengungen auszusetzen. Aber da musste er wohl durch.



Auf halber Höhe begegneten wir dann dieser lustigen Herde. Fleisch. Oder vielleicht freundlicher Milch. Kurz darauf legten wir einen kleinen Zwischenstopp ein. Der Chef hatte dort ein kleines Häuschen, an dem es Wasser, Kaffee und Kekse gab. Dann, gegen kurz nach Mittag ging es auf den Felsen. Mit noch drei anderen erklommen (der Weg war wirklich richtig steil) wir die Spitze des Berges. Aber es hat sich gelohnt.



In der Ferne war dann Itajubá schön zu sehen. Die Luft, ein paar schwebende Greifvögel, kreischende Affen (die ich leider nicht gesehen habe) ließen uns alle staunen. Man kann das dann wohl Freiheit nennen. Nachdem jeder genug davon getankt hatte, ging es wieder herunter. Ein Mordslärm in dem Wald und massenweise fleißige Ameisen. Als wir wieder an der Hütte ankamen, wusste ich, dass ich den nächsten Tag einen Mordsmuskelkater haben werde (was dann auch so war...).



Nach ein paar Runden Truco, ein lustiges Kartenspiel, entschieden wir uns dann nochmal, eine Runde klettern zu gehen. Durch dichtes Gestrüpp kämpfte sich dann unser 4er Trupp durch den Wald. Riesenspinnen vor der Nase und ne Menge Viehzeug sollten uns aber nicht davon abhalten, den Felsen zu erreichen. Kurz vor Erreichen des Ziels schafften es dann aber doch ein paar fiese Insekten. Am Gestein vorbeischlängelnd klebten auf einmal fünf bis zehn Marimbondos an meinem T-Shirt und kurz darauf hat es auch schon ein paar Mal ordentlich gezwickt. Leicht in Panik geraten, versuchte ich die mittlerweile auch schon an meinem Hals sitzenden Monster (die sind wirklich an die 4 cm groß) wegzufuchteln. Der Kerl vor mir hielt es auch für eine gute Idee, ein paar Meter wegzurennen. Das blöde war nur, dass ich bei der ganzen Fuchtelei meine Brille verloren habe. Kurze Pause.



Die Suche danach dauerte dann eine weitere Viertelstunde. Etwas zittrig und mit nem Blurfilter vor den Augen (da fällt mir doch ein Spitzenkonzept zur Bildglättung ein. Einfach mal Brille absetzen) war ich quasi handlungsunfähig. Eine weitere Schwierigkeit war natürlich immernoch der Haufen angriffslustiger Riesenwespen, in dessen Nähe wir gezwungenermaßen suchen mussten. Ein paar Mal noch mussten wir wegstürmen, um nicht noch weitere Bisse zu kassieren. Naja, und während sich die Ameisen schon an meinem Bein vergnügten und ich daran dachte, wie ich hier an eine neue Brille komme, winkte der andere dann und hatte sie in der Hand. Ihr wisst nicht, wie erleichtert ich war. Ich hab in dem Moment mal wieder die ganze Welt umarmt und mich herzlichst bei dem Finder bedankt, der auch drei Bisse eingesteckt hat. Wie wichtig so ne bescheuerte Brille sein kann, man gloobt's ni...

Donnerstag, 2. April 2009

Jetzt habe ich auch ein Haustier.

So schnell kann es gehen. Lebt man einen Monat woanders, hat man auch schon sein erstes Haustier. Das gute daran: Es ist total pflegeleicht. Das doofe: Es hinterlässt solche komischen roten Punkte auf dem Körper. Bloß weil man hier mal auf der Hundecouch gesessen hat...

Mittwoch, 1. April 2009

Wenn das nicht überzeugt...

Hab mich mal auf die AIESEC-Seite begeben und einen traumhaften Song gefunden. Wer jetzt nicht Lust bekommt, auch mal ins Ausland zu fahren, mit dem kann einfach etwas nicht stimmen.

Maravilhoso. Hier!

So I joined and learned without good word
the international transfer of management skills
I learned to party the AIESEC way
with 40000 friends hey I'm okay!

Donnerstag, 26. März 2009

Gelaaaaada!

Olá os amigos! Es gibt hier ungefähr 3 Biersorten, die man überall findet. Antarctica, Skol und Brahma. Sind alle recht süffig, würzig, mehr wie die Trendbiere in Deutschland. Ni so herb und so eben. Die Flaschen sind größer. Da passen doch schon 600 ml rein. Würden wir unser kühlschrankgekühltes Bier einem Brasilianer geben, würde er sicherlich mit den Worten "uhhhh, muito quente demais" zurückschrecken, was so viel bedeutet wie: "Ähhhh, viel zu warm!". Denn das Bier wird hier direkt aus dem Froster serviert. Damit auch keiner bescheißt, klebt zumindest auf einer Sorte ein kleines Label, welches nur sichtbar wird, wenn es kalt genug ist. Damit das Bier auch nicht zu warm wird, verteilt man es brüderlich in Gläser. Solidariedade! Und in Dresden scnhneit's... Verrückt!



Muss ja zugeben, dass ich den Text ni komplett verstehe, das Ende jedoch, für alle die es interessiert..

Oma: Tem namorado? (Haben sie Sandbarsche?)
Hübsche Dame: Nao, namorado, nao. (Nein, leider nicht!)...

Der Witz dabei: Hier!

Dienstag, 17. März 2009

Na cidade

Aufgrund mehrerer Beschwerden hab ich mal das Foto getauscht ;)...


Olá os amigos! Nun sind anderthalb Wochen um und ich lebe immer noch. Habe mich nun mittlerweile etwas eingelebt. Die Tage vergehen relativ flott. Aufstehen, bisschen was machen, dann gibt es schon Mittagessen. Reis mit Bohnen bilden hier das Grundnahrungsmittel. Dazu gibts Fleisch und Gemüse. Ist immer sehr lecker gewürzt. Nach dem Mittag ist erstmal etwas Ruhe angesagt, weil es oft einfach zu warm ist, um aktiv zu werden. Nachmittags wird dann wieder gearbeitet und abends dann der Tagesausklang. Natürlich scheint nicht immer die Sonne. Hier mal ein Foto von unserem kleinen Aufenthaltshof.



Wenn man aus dem Haus kommt, hat man zwei Möglichkeiten. Zentrum oder Uni. Das Zentrum ist relativ klein, grün und klein. Man findet allerlei kleine Läden, wo es Essen, Klamotten und sonstwas gibt. Ein leckeres Getränk ist mir unter die Finger gekommen. Açaí heißt es. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben. Man bestellt einfach die Größe und eine Beilage und schon hat man ein hirnfröstelndes Erfrischungsgetränk.






Heut waren wir wieder einmal mit dem Fahrrad unterwegs. Eine Runde um Itajubá. Da wir aber relativ spät losgefahren sind, weil es dann ni mehr so heiß ist, wurde es auch bald dunkel und die Fotos sind alle verschwommen. Der Daumen gehört hier einfach dazu. Man kann ihn eigentlich den ganzen Tag oben lassen. Begrüßung, Verabschiedung, Danksagung. Alles wird mit dem Daumen und einem netten tudo bem geregelt.



Mein Portugiesisch macht Fortschritte. Man hört sich langsam rein. Aber die Umgangssprache der Leutchen hier ist nochmal was anderes, als das Portugiesisch, welches man im Sprachkurs und in Büchern hört. Soweit so gut, alles bestens zurzeit. Zum Schluss noch ein Panorama ganz aus der Nähe unserer Wohnung.

Montag, 9. März 2009

Moro na Junta Tribo.

Ich wohne in der "Vereinigung der Stämme". Heißt so, weil sich vor geraumer Zeit zwei Repúblicas (günstige Wohngemeinschaft) zu einer zusammengeschlossen haben. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, obwohl doch erst drei Tage rum sind. Am besten mit einem schönen Bild...



Unsere República ist ein Haus, in dem 6 Leute leben. Samuel, Ivo, André, Filipe, Bixu und ich. André ist hier umgangssprachlich mein chará. Die Jungs kommen alle aus Brasilien, doch keiner aus Itajubá. Die Bleibe ist sehr einfach aber schön. Man merkt, dass mehr Wert auf das Miteinander gelegt wird, denn im Gegensatz zu drei großen Aufenthaltsräumen ist mein Zimmer etwa 8qm groß. Die Aktivitäten beschränken sich daher auf Schlafen und Arbeiten...



Um die Sauberkeit und sogar um ein warmes Mittagessen kümmert sich bei uns eine nette Dame, Bete heißt sie. Das leistet man sich hier. Finde ich lustig. Muss man sich auch erst einmal daran gewöhnen. Ansonsten bin ich hier, wie wahrscheinlich jeder Deutsche, einfach o Alemao.

Heute war ich nun das erste Mal einkaufen. Viele schöne Sachen gibt es hier und man fragt sich desöfteren, ob die Waren in Euro ausgepreist sind oder in Reais. Denn viele Rohstoffe sind hier wirklich sehr günstig. Schokolade ist da schon wieder eine Ausnahme. Sowas zählt hier wahrscheinlich zum Gut der Reichen.



Gestern bin ich mit Samuel und den Fahrrädern eine Runde auf einen umliegenden Hügel gefahren. Dafür ging es ersteinmal durch die Stadt. Klein aber fein. Ich kann wie immer nicht erklären, wieso aber irgendwie ist alles etwas hübscher als in Deutschland. Einfach mehr aus sich heraus gewachsen und nicht so hingeklatscht. Ist vielleicht Ansichtssache. Vorbei an Kühen und einem Tukan hatte man von oben eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt.



Samstag, 7. März 2009

Estou no Brasil!

Voilá, es ist vollbracht. Ich befinde mich nun 12.000km entfernt von deutschsprechenden Menschen. Einmal über den großen Teich geflogen. In Fränkfurt verlief alles bestens. Für diesen riesigen Flughafen war es erstaunlicherweise sehr ruhig.






Dann saß ich auch schon im Flugzeug. Und was sollte es auch anderes, als regnen. Augen zu, Augen auf. Und wie auf dem zweiten Foto zu erkennen ist, sah es dann auch schon ganz anders aus. Man sollte vielleicht dazu erwähnen, dass das Augenzwinkern etwa 13 Stunden dauerte. Zur Unterhaltung dienten selten aber konsequent eingesetzte Warnungen, seinen Gurt doch vorsichtshalber anzulegen, da es hier und dort ein Luftloch gab (die Turbulenzen waren aber halb so schlimm), erste Portugiesischerfahrungen mit den Stewardessen (Pasta, frango, bife?), ein weltreisender Schwabe, bei dem es stellenweise fast noch schwerer fiel, ihn zu verstehen und zu guter letzt der Bildschirm, der einem vor der Nase klebt. Bei den Filmen konnte man aus verschiedenen Kategorien wählen. Scheinbar ist Leonardo di Caprio bei der TAM Airline sehr beliebt, ihm wurde eine extra Sparte gewidmet.



Nach weiterem Entdecken der Möglichkeiten bin ich auf so eine Art GPS gestoßen, welches mir just mitteilte,dass wir uns soeben über Paris befinden. Ein Blick aus dem Fenster hat bestätigt, dass wir uns zumindest über einer sehr großen Stadt befinden, die nachts leuchtet.

Mehrere Stunden später, ein paar Meter über brasilianischem Boden, ist mir ein hübsches Foto gelungen.



Sieht aus, wie eine Spielzeugstadt. Obwohl es doch eine verdammt große ist...



Am Flughafen selbst ging dann natürlich erstmal das große Warten los. Foreigners here, Brazilians there. Warten. Irgendwann hatte auch das ein Ende und mit einem abgestempelten Einreisebeleg ging es zur nächsten Station, dem Gepäckband. Ich erblickte auch gleich meine Tasche, doch meine Kraxe ließ bzw. lässt immer noch auf sich warten. Naja, hab ich gemeldet und muss jetzt warten. Auch heute konnte noch niemand sagen, wo sie denn sei. Jedenfalls musste ich mich dadurch nicht bei der Gepäckkontrolle anstellen, sondern wurde an allen vorbeigelotst. Die letzte Station war dann die Ankunftshalle. Kommt man aus der Tür, fühlt man sich erstmal wie ein Star, da dich etwa in einem Meter Abstand eine Menge Leute mustern und mit Zetteln wedeln, wo man in Versuchung kommt, seinen Stift zu suchen, um zu signieren, bis man merkt, dass die ja gar nichts von einem wollen.

Bis auf einen. Der hielt einen Zettel, auf dem UNIFEI stand, was soviel heißt wie Universidade Federal Itajubá. Da muss ich hin. Bom dia o senhor. Eu sou André. Und dann waren wir auch schon im Auto. Er konnte leider kein Englisch und ich leider kein Portugiesisch. Von daher beschränkte sich unsere Kommmunikation auf das rudimentärste. Você quer um café? Sim, prazer.

Während der Fahrt fragte ich mich desöfteren, wozu die Brasilianer Geld für Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder und Farbe für Straßenleitlinien ausgeben. Nicht dass ich wirklich Angst hatte aber wir waren unangefochten die schnellsten auf der Straße. Obwohl man dort mit 140 schon der schnellste ist. Anstatt den Linien zu folgen, bevorzugte der Fahrer lieber die Ideallinie. Anders würde man eine Kurve mit 100 auch nicht nehmen können.

Aber sonst sehr gemütlich dort. Ein Haufen alte Autos. Massenweise VW t1 Busse. Grün über grün. Berge, Sonne. Richtig idyllisch. Venha-ve! Ich werd mich die Tage aufmachen, Portugiesisch zu lernen. Wäre schade, wenn man immer mit einem verschmitzten Lächeln vor den Leuten steht. Wär auch doof, wenn mich einer nach der Uhrzeit fragt und ich aus lauter Unwissenheit in meine Tasche greife, um mein Geld vorsichtshalber an ihn loszuwerden.