Samstag, 7. März 2009

Estou no Brasil!

Voilá, es ist vollbracht. Ich befinde mich nun 12.000km entfernt von deutschsprechenden Menschen. Einmal über den großen Teich geflogen. In Fränkfurt verlief alles bestens. Für diesen riesigen Flughafen war es erstaunlicherweise sehr ruhig.






Dann saß ich auch schon im Flugzeug. Und was sollte es auch anderes, als regnen. Augen zu, Augen auf. Und wie auf dem zweiten Foto zu erkennen ist, sah es dann auch schon ganz anders aus. Man sollte vielleicht dazu erwähnen, dass das Augenzwinkern etwa 13 Stunden dauerte. Zur Unterhaltung dienten selten aber konsequent eingesetzte Warnungen, seinen Gurt doch vorsichtshalber anzulegen, da es hier und dort ein Luftloch gab (die Turbulenzen waren aber halb so schlimm), erste Portugiesischerfahrungen mit den Stewardessen (Pasta, frango, bife?), ein weltreisender Schwabe, bei dem es stellenweise fast noch schwerer fiel, ihn zu verstehen und zu guter letzt der Bildschirm, der einem vor der Nase klebt. Bei den Filmen konnte man aus verschiedenen Kategorien wählen. Scheinbar ist Leonardo di Caprio bei der TAM Airline sehr beliebt, ihm wurde eine extra Sparte gewidmet.



Nach weiterem Entdecken der Möglichkeiten bin ich auf so eine Art GPS gestoßen, welches mir just mitteilte,dass wir uns soeben über Paris befinden. Ein Blick aus dem Fenster hat bestätigt, dass wir uns zumindest über einer sehr großen Stadt befinden, die nachts leuchtet.

Mehrere Stunden später, ein paar Meter über brasilianischem Boden, ist mir ein hübsches Foto gelungen.



Sieht aus, wie eine Spielzeugstadt. Obwohl es doch eine verdammt große ist...



Am Flughafen selbst ging dann natürlich erstmal das große Warten los. Foreigners here, Brazilians there. Warten. Irgendwann hatte auch das ein Ende und mit einem abgestempelten Einreisebeleg ging es zur nächsten Station, dem Gepäckband. Ich erblickte auch gleich meine Tasche, doch meine Kraxe ließ bzw. lässt immer noch auf sich warten. Naja, hab ich gemeldet und muss jetzt warten. Auch heute konnte noch niemand sagen, wo sie denn sei. Jedenfalls musste ich mich dadurch nicht bei der Gepäckkontrolle anstellen, sondern wurde an allen vorbeigelotst. Die letzte Station war dann die Ankunftshalle. Kommt man aus der Tür, fühlt man sich erstmal wie ein Star, da dich etwa in einem Meter Abstand eine Menge Leute mustern und mit Zetteln wedeln, wo man in Versuchung kommt, seinen Stift zu suchen, um zu signieren, bis man merkt, dass die ja gar nichts von einem wollen.

Bis auf einen. Der hielt einen Zettel, auf dem UNIFEI stand, was soviel heißt wie Universidade Federal Itajubá. Da muss ich hin. Bom dia o senhor. Eu sou André. Und dann waren wir auch schon im Auto. Er konnte leider kein Englisch und ich leider kein Portugiesisch. Von daher beschränkte sich unsere Kommmunikation auf das rudimentärste. Você quer um café? Sim, prazer.

Während der Fahrt fragte ich mich desöfteren, wozu die Brasilianer Geld für Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder und Farbe für Straßenleitlinien ausgeben. Nicht dass ich wirklich Angst hatte aber wir waren unangefochten die schnellsten auf der Straße. Obwohl man dort mit 140 schon der schnellste ist. Anstatt den Linien zu folgen, bevorzugte der Fahrer lieber die Ideallinie. Anders würde man eine Kurve mit 100 auch nicht nehmen können.

Aber sonst sehr gemütlich dort. Ein Haufen alte Autos. Massenweise VW t1 Busse. Grün über grün. Berge, Sonne. Richtig idyllisch. Venha-ve! Ich werd mich die Tage aufmachen, Portugiesisch zu lernen. Wäre schade, wenn man immer mit einem verschmitzten Lächeln vor den Leuten steht. Wär auch doof, wenn mich einer nach der Uhrzeit fragt und ich aus lauter Unwissenheit in meine Tasche greife, um mein Geld vorsichtshalber an ihn loszuwerden.

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